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Regensburg

STARKER GROOVE

Tanzstück bindet Publikum mit ein



Im Regensburger Velodrom wird die Kibbutz Contemporary Dance Company mit der assoziativen Choreografie "360°" gefeiert.


  • "360°" der Kibbutz Contemporary Dance Company II Foto © Michael Scheiner
  • "360°" der Kibbutz Contemporary Dance Company II Foto © Michael Scheiner
  • "360°" der Kibbutz Contemporary Dance Company II Foto © Michael Scheiner
  • "360°" der Kibbutz Contemporary Dance Company II Foto © Michael Scheiner

Bei 360 Grad liegt der Gedanke an Francis Picabias bekannten Ausspruch nahe, „der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann“. Sicher stellte sich Rami Be’er, künstlerischer Leiter und Choreograf der israelischen Kibbutz Contemporary Dance Company, etwas ähnliches vor, als er für die Junior Company KCDC II eine dynamische Choreografie mit dem allumspannenden Titel „360°“ schuf.

Im Rahmen der Regensburger Tanztage, die heuer zum 22. Mal stattfanden, stellte die junge Truppe das eher assoziativ als narrativ funktionierende Tanzstück im Velodrom vor. Das war bis auf den letzten Platz gefüllt. Die neun jungen Tänzer und Tänzerinnen entstammen einer mittlerweile weltberühmten Tanzschule. Diese entstand in der Nachfolge des in den 70er Jahren von Yehudit Arnon geschaffenen Ensembles im Kibbutz Ga`aton nahe der libanesischen Grenze 1994 neu. Der jetzige Leiter Rami Be’er ist bereits als Kind von der Tänzerin Arnon unterrichtet worden.

360°“ beginnt mit einigen Takten von Bach, die übergangslos in einen starken Groove übergehen. Der harte musikalische Schnitt durchzieht mit elektronischen Klängen und harten Beats, Walzermusik und Popsongs das ganze Stück und spiegelt sich im mal atemberaubend akrobatischen, mal zeitlupenartig runtergebremsten Tanz und überbordender Gestik. In diesen unterschiedlichen und oft abrupt wechselnden Stimmungen reißen präzise getanzte, rasant schnelle Synchronpassagen das Auditorium in einen atemberaubenden Strudel. Verstärkt wird die Wucht des Eindrucks von der uniform wirkenden Aufmachung der barfüßig Tanzenden. Durch farbliche Applikationen und vor allem durch die Individualität der TänzerInnen, von denen keiner gängigen Schemata entspricht, wird die Uniformität allerdings aufgebrochen.

Aus den synchronen Gruppenformationen lösen sich nacheinander Einzelne raus, bewegen sich behutsam in Slow-Motion-Schritten oder mit wilden Spurts über die Bühne. Sie bilden Paare, Dreiergruppen oder formieren sich erneut in anderer Form. Zeitweise sitzt die Mehrzahl auf Trittleitern um die Tanzfläche herum. Tanzstunde für raumdurchstoßende tänzerische Soloabenteuer, die zwischen erregendem Traum und aufbäumender Leidenschaft ein Feuer entfachen, das ohne Unterlass in alle Richtungen tanzt. Farbiges Licht erzeugt Stimmungen und Bewegungsimpulse. In Blau getaucht werden die Bewegungen ruhiger, finden oft am Boden statt oder, bevor sich mit wildem Gelächter ein neues ambivalentes Bild ergibt, das ansteckend und rätselhaft zugleich wirkt. Parodistische Elemente schieben sich dazwischen, es gibt heitere und possenhaften Momente.

Rami Be’er versteht seine Choreografie als Einladung, immer wieder die Drehung um 360 Grad zu wagen und zu erkennen, wie sich die Wahrnehmung dessen, was man zu (er-)kennen glaubt, verändern kann. Das geht soweit, dass sich TänzerInnen Partner aus dem Publikum holen. In einer Mischung aus Animation und Improvisation tanzen und schunkeln sie mit ihnen in einem interaktiven Akt. Auch ein Anfall eines zunehmend wilderen Gelächters, das sich bei den wie tot am Boden Liegenden entwickelt, sollte wohl interaktiv funktionieren – löste allerdings nur vereinzelt Lacher aus. Im Unterschied dazu funktionierte eine direkte Animation choreografierter, einfacher Gesten. Damit trieb die ganze Truppe die Pulsfrequenz des begeisterten Auditoriums ordentlich in die Höhe und Richtung Glücksempfinden. Ein anderes Mal vertanzte ein Tänzer eine Telefonansage, während der Rest der Truppe in Posen verharrte.

Über die interaktiven Mitmachrituale und das mehr oder weniger ungelenke kreisförmige Mittanzen kann man geteilter Meinung sein. Sozial gesehen ein interessanter Akt, künstlerisch eine unnötige Anbiederei. Am Ende des etwa einstündigen Stücks scheint ein harter Rocksound mit Strenge und Trübung auf weniger genießbare Aspekte des Lebens zu verweisen. „360°“ bot ein faszinierendes Erlebnis aus Dynamik, Leidenschaft und enormer Präzision. In einer vibrierenden, stark über Gesten funktionierenden Tanzsprache, die begeistert. Entsprechend enthusiastisch reagierte das Publikum und sprang applaudierend aus den Stühlen.

Veröffentlicht am 19.11.2019, von Michael Scheiner in Homepage, Gallery, Kritiken



Kommentare zu "Starker Groove"



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