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Regensburg

VOM CHARME EINES ABENDS

Zu Gast bei den Regensburger Tanztagen: „Balé Teatro Guaíra tanzt Wachter – Winkler – Scafati“



Zum Abschluss der 20. Tanztage stellte das brasilianische „Balé Teatro Guaíra“ unterschiedliche Tanzstücke dreier deutscher Choreografen im Uni-Theater vor.


  • "Charme" von Roberto Scafati Foto © Michael Scheiner
  • "Charme" von Roberto Scafati Foto © Michael Scheiner
  • "I share" von Katja Wachter Foto © Michael Scheiner
  • "I share" von Katja Wachter Foto © Michael Scheiner
  • „Lost My Choreographer on My Way to the Dressing Room“ von Christoph Winkler Foto © Michael Scheiner
  • „Lost My Choreographer on My Way to the Dressing Room“ von Christoph Winkler Foto © Michael Scheiner

Sie rempeln, treten, schlagen einander. Zwei Männer, Tänzer, triezen sich, boxen, knuffen und umkreisen einander wie spielende Kater, die sich ausprobieren wollen. Jungs eben, die nur im spielerischen Ernst – hier dem Tanz – zugeben können, dass sie sich angezogen fühlen voneinander, sich vielleicht anhimmeln oder gar insgeheim verliebt sind. Es ist der „Charme“, der die Attraktivität eines Menschen für andere ausmacht. Diesem Charme unterliegen wir alle, bis vielleicht auf ausgesprochene Misanthropen. Am letzten Abend der 20. Tanztage Regensburg macht die Choreografie des Ulmers Roberto Scafati für das brasilianische Ensemble „Balé Teatro Guaíra“ deutlich, welche Kraft und emotionale Intelligenz diesem Phänomen innewohnt.

„Charme“ ist während eines künstlerischen Austausches von drei Choreografen aus Deutschland mit der Tanztruppe im brasilianischen Curitiba entstanden. Neben Scafati waren daran Katja Wachter aus München mit „I share“ und der Berliner Christoph Winkler mit dem programmatischen Stück „Lost My Choreographer on My Way to the Dressing Room“ beteiligt. Daraus ist der Tanzabend „Balé Teatro Guaíra tanzt Wachter – Winkler – Scafati“ entstanden, mit dem das Ensemble erstmals in Europa auf Tour ist. Der Auftritt im voll besetzten Theater an der Uni war ein letzter Höhepunkt des diesjährigen Festivals.

Der dicke Nebel, der die Bühne anfänglich einhüllt und eher uncharmant an London mit seinen gruseligen Mythen erinnert, verzieht sich wie die Tänzer, die scheinbar planlos aneinander vorbei hasten. Angelockt von unwiderstehlicher Anziehung, dem Charme Einzelner, treten dann Tänzer mal in Paaren auf, innerhalb derer sich ein spröder Teil eher widersetzt, nachgibt und wieder verhärtet. Bei einem anderen wird charmant antichambriert, ein Charmebolzen gewinnt die Herzen mit strahlendem Leuchten und eine Männergruppe zelebriert die Verehrung einer Diva in einem zeremoniellen Ritual. Eine wunderbar komische Situation leuchtet ein Paar beim Tango aus, wenn „seine“ tapsigen Annäherungsversuche von „ihr“ brüsk abgewehrt werden. Insgesamt etwas langatmig, überzeugte „Charme“ mit raumgreifendem Ensembletanz, Duetten und Kleingruppen. Ausdrucksstark und mit emotionaler Vehemenz getanzt, strotzt es einmal von kraftsprühender Energie, um dann wieder in eine ironisch-distanzierte Leichtigkeit zu wechseln.

Einem bitterbösen Kommentar übers Teilen im digitalen Zeitalter gleicht Wachters manchmal etwas plakative Tanzerzählung „I share“. Geteilt wird heute vieles. Manchen Anhängern gilt „sharing“ als Heilsversprechen. Auf Facebook im Netz und andere Plattformen, geteilt werden Gefühle und Klamotten. Meist ist es kein Teilen wie von Graswurzelbewegungen propagiert, sondern es stecken neue Formen der Ausbeutung und Ausnutzung dahinter. Sie führen zu zwanghaftem Verhalten und einem Verlust an Individualität, wunderbar dargestellt durch kollektives Daumen rauf, Daumen runter. Tänzer hängen mit Klebeband aneinander fest, und wer vom Teilen mit anderen genug hat, wird mit zunehmender Gewalt gefüttert oder bedrängt. Diese ambivalente gesellschaftliche Entwicklung wird über elektronische Musik und düsteren Sounds mit deftigem Witz in Szene gesetzt und tänzerisch mitreißend erzählt.

Spürbar abstrakter entfaltet sich anschließend Winklers Choreografie, die „von der veränderten Beziehung zwischen Tänzern und Choreografen handelt“, wie nachzulesen ist. Über brachialen basslastigen Klängen, welche die Lautsprecher und manche Zuhörer an ihre Grenzen bringen, entwickeln fünf Tänzer skulpturale Figurationen und surreal anmutende Abläufe. Von spröden insektenhaften Formen, über kühle Begegnungen, bis hin zu improvisiert wirkenden Tanzbildern entsteht ein eigenartiges, beziehungsloses Panoptikum. Es ist ein kalter und vielfach auch ratloser Blick, der auf die Protagonisten gerichtet ist und zaudernd um Verständnis ringt, wie die Tänzer um Verständigung.

Veröffentlicht am 05.12.2017, von Michael Scheiner in Homepage, Gallery, Kritiken



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