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München

ZUSCHAUER WÄHLEN CHOREOGRAFEN

„Minutemade“-Tanzserie des Münchner Gärtnerplatztheaters in der Reaktorhalle



Die jährliche „Minutemade“-Tanzserie des Münchner Gärtnerplatztheaters ist ja eindeutig schon Kult geworden. Statt Gast-Choreografen dürfen sich heuer zum ersten Mal acht Mitglieder des Tanzensembles kreativ erproben.


  • MINUTEMADE Act One: Giovanni Insaudo, Sandra Salietti, David Valencia, Alessio Attanasio Choreografie ACT ONE Matteo Carvone Foto © Marie-Laure Briane
  • MINUTEMADE Act One: Alessio Attanasio Choreografie ACT ONE Matteo Carvone Foto © Marie-Laure Briane
  • MINUTEMADE Act One: Isabella Pirondi, Giovanni Insaudo, Sandra Salietti Choreografie ACT ONE Francesco Annarumma Foto © Marie-Laure Briane
  • MINUTEMADE Act One: Javier Ubell, Giovanni Insaudo, Rita Barão Soares, Neel Jansen Choreografie ACT ONE Roberta Pisu Foto © Marie-Laure Briane
  • MINUTEMADE Act One: Anna Calvo, David Valencia Choreografie ACT ONE Davide Di Giovanni Foto © Marie-Laure Briane

Was für eine gewitzte Strategie! Die jährliche „Minutemade“-Tanzserie des Münchner Gärtnerplatztheaters ist ja eindeutig schon Kult geworden. Aber wie man – zeitklug die Medien nutzend und gleichzeitig kostensparend! – noch mehr Publikum animieren kann, das haben jetzt Intendant Josef A. Köpplinger und sein Tanzchef Karl Alfred Schreiner vorgemacht: Statt Gast-Choreografen dürfen sich heuer zum ersten Mal acht Mitglieder des Tanzensembles kreativ erproben. Und wer die diesmal dreiteilige Reihe am vergangenen Samstag in der Reaktorhalle eröffnen sollte, entschieden, ja wirklich, die Zuschauer per online-Votum: satte 5800 Stimmen gingen ein!

Den Zuschlag bekam der im Ensemble als hochgewachsener attraktiver Tänzer aufgefallene Davide Di Giovanni. Vorab: scharfe Kritik verbietet sich bei diesen choreografischen Erstversuchen, zumal beim „Minutemade“-Format, das ja nur drei bis vier Probentage gewährt. Im Umgang mit diesem Zeitdruck haben alle vier dieser Auftaktrunde sehr respektabel gearbeitet. Di Giovanni, so viel muss jedoch gesagt sein, stürzt einen in erhebliche Verwirrung: fünfzehn Tänzer, die sich rote Kopfmasken mit schmerzverzerrten Gesichtern abstreifen, bewegen sich in verketteten Reihen und dichten Pulks über die Bühne – die Gebärden zitternd verängstigt. Einer, Russell Lepley, der begabteste Schauspieler im Ensemble, stürzt zu Boden. Und ist, während auf einer Empore eine exotische Traumfrau die Szenerie überwacht, gleichzeitig auf einer rückwärtigen Leinwand präsent. Seine Texte, obwohl er live ein exzellenter Sprecher ist, sind schlecht verständlich (Zeitmangel auch für die technische Einrichtung). Das Ganze scheint anzuspielen auf Tarkowskis Verfilmung von Stanislaw Lems Science-Fiction-Roman „Solaris“ von 1972 – irgendwie.

Und weil man noch über Absicht und Inhalt (ein paar Worte darüber im kargen Programmfaltblatt wären hilfreich) am Rätseln ist, verschwitzt man den Übergang zu Roberta Pisus Beitrag, der sich letztlich im Vokabular auch nicht sonderlich von der vorausgegangenen Choreografie unterscheidet. An dieser Stelle zwei grundsätzliche Gedanken: viel zu viel werden die zeitgenössischen überelastisch dekonstruierten Bewegungen eingesetzt: Zwischen den Hauptlinien eines Stücks räkeln und renken sich ständig einzelne Tänzer oder Paare in die bizarrsten Positionen. Alle Gärtnerplatz-ler können das mit links. Und es wirkt dann eben auch wie: Routine. Und dass der zweite Choreograf an das Schlussbild des ersten anknüpfen muss, ist ja ein netter Gag – den man auch mal abschaffen könnte. Denn mit einer kleinen Atempause zwischen den Beiträgen, einer für jeden sichtbaren Zäsur, hätte man die Möglichkeit, das gerade Gesehene ein bisschen zu verdauen, ins Langzeitgedächtnis zu transportieren. Letztlich auch die Chance, zu schätzen, was die Jung-Choreografen da mit Licht, mit Raumnutzung und Musikwahl – von funkigen Rhythmen bis zur Casta-Diva-Arie aus Bellinis Oper „Norma“ – schon professionell bewältigen. Und wie sie sich, inspiriert von den Gastchoreografen des letzten Jahres, unter anderen Marguerite Donlon, weitertasten.

Francesco Annarumma und Matteo Carvone verlassen sich spürbar auf sich selbst. Ersterer übernimmt zwar eine schon aus einem früheren „Minutemade“ bekannte, mächtig aufgeputzte Barockdame, gibt ihr aber ein Stück rohes Fleisch in die Hand als Metapher für fleischliche Begierde. Komponiert im Kontrast dazu hochästhetische platonische Pas de deux zu Bellini. Carvone, geschätzt als hinreißender Tänzer, lässt hier - aber sehr klar strukturiert - seinen „Luftgeist“-Charakter spielen. Mit aus dem Tanzboden hervorgeholten transparenten Plastikbahnen, die sich im gleitenden Laufen der Tänzer zu Segeln blähen, schafft er eine paradiesische Insel, in der sich zwei Männer in einem sehr fein gebauten Pas de deux begegnen, der einen die Luft anhalten lässt. Hätte man ein Streichholz ins Spannungsfeld von Alfonso Fernández und Russell Lepley gehalten, hätte es sich von selbst entzündet. Ein wunderbarer Abschluss.

Bevor 's losging mit diesem Akt I, warf man brav den Stimmzettel in die von Pressechef Gunnar Klattenhof bewachte Wahlurne für den Auftakt-Kandidaten von Akt II am 23. Januar in der Tonhalle. Es ist nur ein bisschen ein Spiel, dieses „Mitspracherecht“ - aber durch die Fotos im Netz und auf der Wahlurne hat der Zuschauer doch schon mal ein optisches Bild, einen Bezug zu diesen „Minutemade“-Machern - die auch weiterhin Tänzer des Ensembles sind. Auch das ein Plus. Denn in "demokratischen" Modern-Dance-Ensembles wie dem des Gärtnerplatztheaters, in denen die Solisten-Gruppe-Hierarchie entfällt, wird dem einzelnen Tänzer meist nicht die ihm gebührende Aufmerksamkeit zuteil.

Akt II am 23. 1. in der Tonhalle, Akt III am 30. 1. in der Muffathalle, jeweils 21 Uhr. Karten: Tel. 089 2185 1960 oder tickets@gaertnerplatztheater.de

Veröffentlicht am 19.01.2016, von Malve Gradinger in Homepage, Gallery, Kritiken



Kommentare zu "Zuschauer wählen Choreografen "



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