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Nürnberg

VON TRÄUMEN UND SPIEGELN

Douglas Lee und Cayetano Soto am Staatstheater Nürnberg



Erstmals hat Ballettchef Goyo Montero, der seit sechs Spielzeiten ein herausragend psychologisch-narratives Oevre geschaffen hat, unter dem Motto „Made For Us“ zwei Choreografen für die eigene Erfolgstruppe Uraufführungen kreieren lassen.


Es gibt gute Gründe, die internationale Ballettszene mit der Welt der Mode zu vergleichen. Hier wie dort gelingt es nur wenigen, sich als eigenständige Luxus-Marke zu etablieren - erkennbar an einer unverwechselbaren, komplexen Formensprache und einem unnachahmlichen Stil. Weiterer Beweis: Wenn der eine oder der andere doch auf das Eigene aufsatteln will. Das geht nicht immer gut aus. Anschauungsort: die letzte Tanzpremiere am Staatstheater Nürnberg. Erstmals hat Ballettchef Goyo Montero, der seit sechs Spielzeiten ein herausragend psychologisch-narratives Oevre geschaffen und zudem wichtige zeitgenössische Tanzwerke aus dem europäischen Repertoire erobert hat, unter dem Motto „Made For Us“ zwei Choreografen für die eigene Erfolgstruppe Uraufführungen kreieren lassen: Douglas Lee und Cayetano Soto.

Lee, ehemals Erster Solist des Stuttgarter Balletts, fokussierte ab Beginn seiner choreografischen Laufbahn vor über zehn Jahren die Erforschung des Tänzerkörpers als außergewöhnliches Medium der Gestaltung. Ein permanentes Suchen nach Möglichkeiten der Zergliederung von Bewegungsvorgängen ließen ihn von Auftrag zu Auftrag einen extremen Bewegungsaufbau entwickeln, der mit kühler Brillianz das klassische Vokabular neu inszeniert und für jeden Bühnentänzer eine Herausforderung darstellt. Zum Mikrokosmos seiner überzeugenden Reformulierung des klassischen Ballettkörpers sind das Pas de deux und der Pas de Trois geworden; mit dem Bild vom sich transformierenden, menschlichen Körper als maschineller Träger von Informationen ist Lee darüber hinaus zeitgemäßer denn je. Auch kann man darin eine eigenständige Reminiszenz an die gleichen Überlegungen eines Oskar Schlemmers erkennen, dessen Tanzerbe von vor knapp hundert Jahren aktuell in ganz Deutschland erinnert wird.

In Nürnberg wählte Lee als Titel „Doll Songs“. Platzierte er seine umwerfenden Bewegungskreaturen in Augsburg, Zürich oder Stuttgart mal im Setting von Fantasy, Aliens oder auch der Welt der Insekten, wählte Lee nun jene Bilderwelt als Bezugspunkt, die unkontrolliert vom Verstand vor dem inneren Auge an einem vorbeirauscht. Dunkle Träume, mehrarmige Gestalten und emotionale Metamorphosen in einem nie versiegenden Fluss. Tief hängen die Scheinwerfer. Podeste und leere Glaskästen werden im dunklem Dämmerlicht hin und her geschoben. Die Tänzer hauchen in Mikrofone, bis sich ihr Atem mit den einsetzenden Songs von Joan Jeanrenaud vermischt, die das bezwingende, mal hier, mal dorthin wegglibbernde, traumartige Bewegungsgeschehen pointiert tragen.

Es ist eine Augenweide, zu sehen, wie das Nürnberger Ensemble die oft rasant auszuführenden Bewegungsfolgen hart und präzise durchzuführen weiß. Besonders eindrucksvoll: Natsu Sasaki, die Lees Tanzverständnis mit jener prägnanten Schärfe und Eleganz umzusetzen vermag, wie man es bislang nur aus Stuttgart oder Zürich kennt.

Verwirrt reagiert man nach dieser choreografischen Meisterleistung anschliessend auf Cayetano Sotos Uraufführung von „Mirrored“ – „Gespiegelt“: Tänzer mit nacktem Oberkörper und schwarzer Hose. Die Hand geformt zur Kralle, die immer wieder in weitem Bogen in den Raum ausgreift – als Ausdruck von Angst, Furcht und Kindsein; das Figurativ des Vitalen, das sich um nervöse Gesten komplettiert; immer wieder stehen die Tänzer am Rand, bis ihr nächster Einsatz folgt. Das sind Markenzeichen von Marco Goecke, jenem Choreografen, der seit Jahren die Ästhetik auf den Bühnen Europas mit seinem originalen Kunstverständnis prägt. Die Verwirrkung wird noch größer, als man plötzlich Klänge von Philip Glass' Bearbeitung von David Bowies „Heroes“ wähnt zu hören, das das berühmte Schlussolo von Friedemann Vogel in Goeckes “Orlando“-Kreation von 2010 bestimmt. Doch der Verweis auf Goecke führt hier ins Leere, weil Caetano nicht offensiv mit diesem „Spiegel“ umgeht und auch das Bewegungsidiom, immer zu dick untermalt von pompös klingender Minimal Music, bald ändert. So bekommt man zwar einen herausragend getanzten 'State of the Art' der zeitgenössischen Neoklassik im Tanz geboten, ergänzt um ein paar Effekte wie das Hochziehen des Tanzbodens oder sehr schöner Oberteile der Tänzerinnen. Was aber Caetanos spezifische Bewegungssprache ist und was sein ureigenes Thema sein könnte – darauf gab es in Nürnberg keine Antworten. Nur Vervielfältigung.

Veröffentlicht am 07.07.2014, von Alexandra Karabelas in Homepage, Kritiken



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