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München

GETEILTES ERLEBNIS

Zufit Simon mit "All about nothing" im Schwere Reiter



Zufit Simon steht vor dem Mikrofon, ein Spot ist auf sie gerichtet, sie blickt ins Publikum. „I’m so happy to see you.“ Aber ist sie das wirklich? Sie grinst breit und blickt mit weit aufgerissenen Augen ins Publikum. Die Zuschauer reagieren nicht.


  • Zufit Simon mit "all about nothing" im Schwere Reiter München Foto © Franz Kimmel

Als sich die Türen zum Raum der Performance öffnen, wartet Zufit Simon bereits auf ihr Publikum: Sie beobachtet es beim Einnehmen ihrer Plätze. Dabei ist die Bühne so hell mit Neonröhren beleuchtet, dass es auch den Zuschauerraum bestrahlt. Simon beginnt, das Mikrofon einzurichten und ihre Jacke auszuziehen. Von der ersten Minute an, in der man den Raum betritt, baut die israelische Choreografin eine Verbindung zum Publikum auf.

Wenig später steht Zufit Simon vor dem Mikrofon, ein Spot ist auf sie gerichtet, sie blickt ins Publikum. „I’m so happy to see you.“ Aber ist sie das wirklich? Sie grinst breit und blickt mit weit aufgerissenen Augen ins Publikum. Die Zuschauer reagieren nicht. Simon wiederholt ihren Satz. Sie zieht ihre Schultern weit hoch, ihre Arme sind erwartungsvoll vom Körper weggestreckt. „This is not funny, this is very serious. I’m so sorry for you if you feel a bit...” Simon wiederholt erneut ihre Sätze. Die Zuschauer lachen an manchen Stellen, schüchtern und vereinzelt. Wie soll man sich als Zuschauer fühlen, bei dem, was Zufit Simon an Emotionen zeigt, beziehungsweise gerade eben nicht zeigt? Überzogene Gesten und pointiert gesetzte Mimik lassen es nicht zu, ein authentisches Gefühl in diesem Moment entstehen zu lassen. Ein Zusammenbruch ist unabdingbar: Die Sätze kulminieren in einem Chaos aus emotionaler Unsicherheit und Verwirrung.

Simon zuckt, schüttelt sich, ihr Oberkörper bebt. Lacht sie oder weint sie? Oder atmet sie schwer ein und aus und zeigt einen Zustand der Erschöpfung? In Simons Bewegungen finden sich für den Zuschauer bekannte Bilder wieder: Unsere menschlichen Emotionen oder eben jene Emotionen, die wir mit den gezeigten Bildern assoziieren. Dabei steht die Musik von Robert Merdzo nicht nur im engen Wechselspiel mit Zufit Simons Bewegungen und steuert diese teilweise. Sie regt dazu an, die dargestellten Bilder weiterzudenken und zu fühlen: Vermeintliche Leerstellen, die durch Simons trockene Mimik entstehen, kreieren für den Betrachter einen Freiraum, in dem er Emotionen entwickeln kann, die er gewöhnlich in einem anderen Kontext erlebt.

In „All about nothing“ ist jeder Moment voll und ganz ausgeschöpft, keine Bewegung ist überflüssig, die vielen CD-Player, die Merdzo mit seinem Mischpult verfremdet, drehen ihre Scheiben als Träger und Nicht-Träger von Emotionen. Zu Beginn des Stücks dröhnt ein Bass, kraftvolle und zugleich auspowernde Bewegungen evozieren bei so manchem das Bild einer schlaflosen, durchtanzten und bedeutungsvollen Nacht. Es ist ein überraschender Moment, in dem plötzlich bewusst wird, dass man gerade ein Erlebnis teilt. Zugleich wird angedeutet, welche Wirkkraft dieses Stück mit seinen Bewegungen und seiner Musik auf unsere Emotionen haben kann.

Veröffentlicht am 27.06.2014, von Nadine Wiedemann in Homepage, Gallery, Kritiken

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