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Regensburg

SIE FRESSEN SICH AUF…

Selten ist tanz so körperhaft durchdringend wie in der Tanzperformance „Nido“



Geisterstunde, mag der eine oder andere gedacht haben, als Imre Thormann tief gebückt und kalkweiß geschminkt im Zeitlupentempo über die knarzenden Bohlen im Leeren Beutel geschlurft ist. Der Berliner Butohtänzer erscheint auf der Bühne, die auch Zuschauerraum ist, wie eine Reinkarnation zwischen Murnaus „Nosferatu“, alter Mann und der skurrilen Fratzenhaftigkeit mittelalterlicher Domfiguren. Eingewickelt in einen erdfarbenen Mantel umkreist er unsicher und schwankend Schritt vor Schritt setzend langsam ein Nest, welches zwischen zwei Säulen in die aktuelle Ausstellung „Position R – Toepffer und Engel“ gesetzt ist. Ein großes Nest, Symbol für Ursprung und Kreatürlichkeit, in das sich der schließlich nackte und schutzlose Tänzer flüchten wird. Schabende, kratzende und scharfe Klänge eines Cellos (Hugues Vincent) be-gleiten dabei seinen Weg. Die Aufmerksamkeit wandert. Ebenso wie die geheimnisvollen, fließenden und organischen Projektionen, von Tuia Cherici mittels Abfällen aus dem Wald – Moos, Farn, Laub, Staub und Schneckenhaus – auf Leinwand erzeugt, die sich jetzt über ein kokonartiges Papierknäuel legen. Nach und nach schält sich, begleitet von einer erhabenen Sopranstimme (Sylvia Fichtl), eine Frau (Chia-Yin Ling) daraus hervor, entledigt sich ihrer wärmenden – und nährenden? – Hülle. Sie steht schwankend, schlotternd und zittrig auf ihren Beinen. Moderne Tanzschritte, Sprünge, heftige Bewegungen und schnelle Kapriolen treffen auf die fast verharrenden Bewegungen, die scheinbare Zeitlosigkeit des Butoh, die Langsamkeit des sich kreatürlich Entwickelten. Bewegungen, wie sie von uns im Westen bei tatsächlichen Naturvorgängen häufig mittels Zeitlupe sichtbar gemacht werden. Ein konträres Verständnis von Zeit und Naturerleben drückt sich darin aus, im Butohtanz kunstvoll und poetisch verdichtet in eine ungeheuerliche Intensität. Die Nähe der beiden Tänzer ist existentiell und unbedingt – sie fressen sich auf, gehen ineinander auf, finden zueinander und lösen sich auf. Oder löschen sich aus, es bleibt eine Frage des Verständnisses und des (Nicht-)Verstehens. Selten ist Tanz so durchdringend, körperhaft und rätselhaft erlebbar, wie bei dieser großartigen Per-formance aus Musik, Klang, Bewegung, Rausch und Lichtbildern.
Trotz einer spielerischen und manchmal auch verspielten Leichtigkeit hat es dem-gegenüber der Münchner Choreograf Stephan Herwig mit seinem offenen Stück „In This Very Moment“ an der Uni ein wenig schwer gehabt. Dynamik, Schnelligkeit, abstraktere Bewegungen und Ausdrucksformen dominieren in der bewegungsfreudigen Produktion, in der die Zuschauer ebenfalls mitten hinein genommen sind. Direkt am Bühnenrand sitzend bekommen sie nahezu Körperkontakt zu den vier Tänzern, die auf Musik, Sounds und Licht in unterschiedlichen Konstellationen reagieren.

Veröffentlicht am 27.03.2013, von Michael Scheiner in Homepage, Kritiken

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Kommentare zu "Sie fressen sich auf…"



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